Interview: Gerd Schwalm spricht mit Reinhard & Marita Börner

Das Interview mit mir und meiner Frau können sie hier hören.

 


Neue CD von Reinhard Börner

Seine mittlerweile fünfte Gitarrenproduktion (Choräle auf sechs Saiten) hat Reinhard Börner den Liedern von Paul Gerhardt gewidmet. Anlass ist der 400. Geburtstag des protestantischen Liederdichters, den die Ev. Kirche mit dem Paul-Gerhardt-Jahr 2007 gebührend feiern will.

Reinhard Börner, bekennender Paul Gerhardt Fan: „Schon meine Eltern haben diese Lieder mit mir gesungen. Die Worte und Melodien

Weiterlesen...

haben sich eingeprägt. Sie begleiten mich bis heute. Ich bin dankbar für den Reichtum, der sich vermehrt, wenn ich die alten Lieder neu spiele.“

Und diesen Reichtum kann man hören. Zum einen liegt er in der Vielfältigkeit der Melodien, die überwiegend von J. Krüger und J.G. Ebeling komponiert worden sind. Zum anderen ist es die Variationsbreite und Kreativität des Gitarristen, der die Lieder mit neuem Leben füllt. Mal klassisch mal im Bluesfeeling bis hin zu eher jazzigen und sogar volkstümlichen Interpretationen. Unglaublich was Börner aus den Liedern herausgeholt hat. Trotz großer Spielfreude ist der Respekt vor dem Werk des großen Dichters nicht zu überhören. Mit diesem Projekt hat der Wilhelmsdorfer Neuland betreten. Bisher hat sich noch kein Gitarrist der Herausforderung gestellt, eine CD ausschließlich mit Paul-Gerhardt-Liedern zu bestücken. Ein Wagnis, das sich gelohnt hat.

Einige Titel: Auf, auf, mein Herz, mit Freuden – Nun ruhen alle Wälder – Ich bin ein Gast auf Erden – Die güldne Sonne usw. Das aufwändig gestaltete Booklet enthält die Liedtexte und auch fundierte Infos über den Dichter.

Für 2007 plant Reinhard Börner eine Veranstaltungsreihe zusammen mit Dr. Eberhardt Fritz, Mitglied der Paul-Gerhardt Gesellschaft. Unter dem Motto „Mit Herz und Mund“ soll das Leben und Werk des Dichters musikalisch – biographisch dargestellt und gewürdigt werden.

Weniger

Mitteilungsblatt Wilhelmsdorf28. 9. 2006


Du meine Seele singe

Reinhard Börner ist ein Virtuose auf der Gitarre. Allein mit diesem Instrument hat er bereits drei Alben in einer losen Serie veröffentlicht: „Choräle auf sechs Saiten“. Dem Instrumentalisten aus Bayern – gleichzeitig Mitglied beim Liedermacherprojekt ‚Saitenwind‘ – ist es ein

Weiterlesen...

Weniger

Anliegen Choräle und Klassiker des neuen geistlichen Liedguts auf diese Weise einem neuen Hörerkreis zu erschließen. Im Booklet schreibt er dazu: »Wenn ich den Melodien Raum gebe, fühle ich eine Quelle in mir entspringen. Lebendiges Wasser für die Seele; ein Geschenk, das ich mit anderen teilen möchte.«

Die vorliegende vierte Folge ist untertitelt mit „du meine Seele singe“. Somit wird das Anliegen von Reinhard Börner deutlich: Die Anbetung Gottes mit der Musik. Wenn man die bekannten und weniger bekannten Melodien hört, wird man unweigerlich mit hineingenommen in den Geist dieser Lieder, welche Lob und Anbetung für den Herrn ausdrücken. Der Förderpreisträger der Hanns-Seidel-Stiftung hat hier 15 neue Titel frisch eingespielt, plus zwei sehr gelungene Medleys. Sein Stil ist mal klassisch, mal beschwingt; er reicht von Klassik, über Blues bis hin zu Swing, Ragtime und leichten Country-Elementen. All das wurde puristisch ausschließlich mit der Gitarre aufgenommen und trotzdem – oder gerade deshalb?! – ist es erstaunlich, wie dieses Album Leben entfaltet. Diese Musik führt wirklich zur Besinnung und deutet auf eine zurückhaltende Art und Weise auf den Schöpfer aller Dinge hin und gibt Ihm Ehre durch das Geschenk der Musik.

Enthaltene Lieder sind neben dem Titelstück von Paul Gerhardt unter anderem „die Güte des Herrn“, „ich lobe meinen Gott“, „wie ein Hirsch“, „von guten Mächten“ oder auch „oh, dass ich tausend Zungen hätte“, „Jesus ist kommen“ und „Sonne der Gerechtigkeit“ (u.v.a.m.!). Gelungen ist diese Zusammenstellung allemahl, bietet sie doch ein ausgeglichenes Nebeneinander von Barock bis in die Gegenwart hinein. Womit auch deutlich wird, welche Schätze geistlicher Melodien wir immer wieder heben können. Danke an den Interpret für diese Erinnerung und Würdigung. Allen Freunden einzigartiger Gitarreninstrumentalmusik sei das Werk wärmstens empfohlen!

David Decker für CCM-Rezis, Dezember 2004


Choräle auf sechs Saiten – Himmlische Gitarrenmusik

 Das bringt Gitarristen, die glauben, jedes Lied sei mit einer G-Dur ? oder E-Dur-Kadenz zu begleiten, normalerweise ganz schön ins Schwitzen: Einen Choral mit seiner vielgestaltigen und von Ton zu Ton wechselnden Akkordik zu harmonisieren.  Reinhard Börner erschließt seinem Instrument mit dieser CD ein Repertoire, das bisher

Weiterlesen...

Weniger

weitgehend unangefochten der Orgel oder bestenfalls dem Klavier zustand. Der Interpret widerlegt die ? auf manch anderen Musiker sicher zutreffende ? Bemerkung des Katholiken und Orgelromantikers Max Reger (1873-1916): „Die Protestanten wissen gar nicht, welch einen Schatz sie in ihren alten Chorälen haben.“  Börner weiß um diesen Schatz. Er hat ihn gehoben und mit viele Gespür für die klanglichen Spezifika der Gitarre aufpoliert. Da treten anstelle wuchtiger Akkordblöcke filigrane Arpeggien, da umspielen schmeichelnde Triolen und organisch fließende Gegenstimmen die kantig – kraftvollen Melodien eines Georg Neumark ( „Wer nur den lieben Gott lässt walten“) oder Johann Crüger ( „Jesu meine Freude“). Alle elf Titel ? darunter pietistische Klassiker wie „Ich bete an die Macht der Liebe“ und „So nimm denn meine Hände“ ? sind als Variationszyklen gearbeitet. Dabei entwickelt sich die Stilistik von klassischer Harmonik und Rhythmik zu immer lebendigeren und gewagteren Klangbildern. Dass dennoch keine Einförmigkeit aufkommt, liegt einerseits an dem stark gegensätzlichen Ausdrucksgehalt der Melodien, andererseits am Einfallsreichtum des Interpreten, der den melodischen Vorlagen stets neue Facetten abgewinnt. Laut Aussage im CD – Beiheft hat Börner die Auseinadersetzung mit den Melodien als Herausforderung empfunden. Das ist deutlich zu spüren . Denn da ist nichts oberflächlich oder schematisch, da hat jeder Ton seinen Platz und seinen Sinn. Übrigens hat Börner sofort nachgelegt: Eine weitere CD mit gleichem Titel und dem Untertitel „Schönster Jesu“ ist im selben Verlag erschienen.

Michael Klein, idea-spectrum


Nachdenkliches auf sechs Saiten

Der Gitarrist Reinhard Börner konzertierte in der Kirche von Untereßfeld

Zu einem Konzert mit dem Gitarristen und Liedermacher Reinhard Börner hatte die Kirchengemeinde Untereßfeld in die Pfarrkirche eingeladen. Zahlreiche Besucher warteten gespannt auf den mittlerweile durch viele Auftritte bekannten Musiker, für den die Musik

Weiterlesen...

Weniger

nach eigener Aussage eine Quelle der Kraft und Inspiration ist. Die möchte er gerne an andere weitergeben.
In dem stimmungsvollen Kirchenraum gelang es Börner sehr rasch, eine ansprechende Atmosphäre zu schaffen, die die Zuhörer mit nahm, sie zum Nachdenken anregte, beschwingt und zuversichtlich machte. Seit seiner Kindheit liebt Reinhard Börner Choräle, erzählt er freimütig, aber weil er sich in den Gottesdiensten damals oft langweilte, beschloss er schon frühzeitig, die alten Meister ein wenig aufzubereiten. Dabei geht er durchaus respektvoll mit dem Liedgut um, er bringt aber gerne ein wenig Tempo in die alten Weisen oder schlägt auch einmal kräftige Akkorde wie bei Luthers Choral von der festen Burg.

Aber auch die sanfte lyrische Interpretation liegt ihm, für die sich auch sein melodischer Bariton gut eignet. Einer seiner Lieblingskomponisten ist Paul Gerhard. Immer wieder bringt er dessen Choräle auf seine Art zu Gehör, verändert mal hier und da den Text ein wenig, um einen aktuellen Bezug herzustellen. Auch Ohrwürmer wie ?The Morning has broken? gehören zu seinem Repertoire, und weil er spürt, dass die Zuhörer oft versucht sind, mal leise mitzusummen, lädt er sie auch ganz direkt zum Mitsingen wenigstens des Refrains ein. Gerne lässt er sie auch raten, ob sie ein bekanntes Lied, das er auf seine Weise bearbeitet hat, erkennen.
Immer hält er so Zwiesprache mit seinem Publikum, plaudert aus seinem Leben und liebt es dabei auch, kleine Anekdoten einzustreuen, die die Leute zum Lachen bringen. Mit Vorliebe benutzt er Zeichen wie den Regenbogen, die Mauern von Jericho oder auch Lautmalerei, wenn es darum geht das Murmeln einer Quelle auf seiner Gitarre lebendig werden zu lassen. Friede und Gerechtigkeit sind ihm ein Anliegen, das Vertrauen in Gott und die Erkenntnis, dass man im Jetzt leben sollte. Diese Überzeugung vermittelt er auch in seinen eigenen Texten. Alles passt inhaltlich perfekt und völlig konfessionsübergreifend in eine Kirche. Immer wieder klatschen die Besucher spontan, für Börner ist dieser Applaus, wie er gerne zugibt, eine wichtige Reaktion. Beweist sie ihm doch, dass seine Botschaft bei den Zuhörern gut angekommen ist.
Wer mehr über den Liedersänger und Gitarristen erfahren will, findet viele Informationen auf seiner Homepage unter www.reinhard-boerner.de.